Papst Franziskus über Thomas: Vom Zweifel zur Anbetung

Der Vatikan hat eine neue Folge der Videoserie „Die Gesichter der Evangelien, erzählt von Papst Franziskus“ veröffentlicht. In der Episode geht es um eine Reflexion von Papst Franziskus aus seinem Pontifikat über die Gestalt des Apostels Thomas – den Zweifler, der zum ersten Bekenner der Göttlichkeit Christi wurde.

Mario Galgano - Vatikanstadt

Die Betrachtung, im Laufe seines Pontifikats aufgenommen, zeigt Franziskus in persönlichem Ton: ruhig, nachdenklich, und zugleich klar in der Aussage. Thomas, einer der zwölf Apostel, ist in der christlichen Überlieferung bekannt als derjenige, der an der Auferstehung Jesu zweifelte. „Wenn ich nicht die Male der Nägel an seinen Händen sehe und meinen Finger in die Wunden lege, werde ich nicht glauben“, habe er gesagt. Für Franziskus ist dieser Zweifel jedoch nicht das Ende der Geschichte, sondern der Ausgangspunkt eines tiefen Glaubensaktes.

„Der Herr wollte, dass er eine Woche wartet“, erklärt der Papst. Diese Zeit habe Thomas gebraucht – nicht nur, um zu sehen, sondern um zu begreifen. Der Weg zu Gott, so Franziskus, führe über die Wunden Jesu. In ihnen habe Thomas nicht nur den Auferstandenen erkannt, sondern sei zum ersten geworden, der nach Ostern die Göttlichkeit Christi bekennt: „Mein Herr und mein Gott!“

Bedeutung des Moments

Dabei betonte Franziskus die Bedeutung dieses Moments: Nicht das bloße Bekenntnis zur Auferstehung habe im Zentrum gestanden, sondern die Anbetung – die Erkenntnis, dass Jesus nicht nur lebt, sondern göttlich ist. „Vielleicht war er der erste der Jünger, der angebetet hat“, so Franziskus. Der Zweifel sei nicht verurteilt worden, sondern habe zum Glauben geführt.

Die 18-teilige Reihe „Die Gesichter der Evangelien“, verantwortet vom Dikasterium für Kommunikation des Heiligen Stuhls, erscheint jeweils mittwochs und freitags in der Osterzeit. Jede Episode widmet sich einer zentralen Figur der Evangelien.

(vatican news)

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.

30. April 2025, 10:24