Timo, 19, wird getauft: „Der wichtigste Moment meines Lebens“
Mario Galgano - Vatikanstadt
Bereits mit 14 Jahren hat sich Timo, französischer Herkunft und in Münster lebend, dem Christentum zugewandt – aus eigener Initiative. Der Impuls kam durch die Bibel: „Ich habe die Heilige Schrift gelesen und dachte, ich möchte den Weg Gottes folgen.“ Seine Bekehrung war persönlich, tief und durch das Wort Gottes getragen. Als er die Möglichkeit erhielt, ein Jahr lang in einem Zentrum des Opus Dei in Münster zu wohnen, nutzte er diese Chance sofort. Für ihn war es eine konkrete Möglichkeit, sich Gott intensiver zu widmen.
Die Vorbereitung auf die Taufe hat Timo ernst genommen: Ein Glaubenskurs mit einem Opus-Dei-Mitglied und unter geistlicher Begleitung bildete die Grundlage. Die Idee, die Sakramente in der römischen Osternacht zu empfangen, kam von seinem Mentor – und stieß bei Timo sofort auf Begeisterung. Die Taufe findet in Santa Maria dell’Anima statt, der deutschsprachigen Kirche nahe der Piazza Navona. „Eine wunderschöne Kirche, in der wir auch zuvor eine Betrachtung gemacht haben“, erinnert sich Timo.
Die Bedeutung des Heiligen Jahres
Dass seine Aufnahme in die Kirche im Heiligen Jahr 2025 geschieht, hat für ihn eine besondere Bedeutung. „Das Motto ‚Pilger der Hoffnung‘ spricht mich sehr an. Die Hoffnung ist eine Tugend, die man nie verlieren darf – gerade als Christ.“ Hoffnung sei für ihn eine tragende Kraft, nicht nur im Glauben, sondern auch in zwischenmenschlichen Beziehungen. Im Jubiläumsjahr hat Timo zudem mehrere Kirchen Roms mit einem Kunsthistoriker besucht. „Das war sehr berührend – sowohl im Hinblick auf den Glauben als auch auf die Kunst“, berichtet er.
Timo weiß, dass sein Weg ungewöhnlich ist. In Westeuropa ist die bewusste Entscheidung für den Glauben als Erwachsener selten geworden. Umso mehr liegt ihm daran, über die Schönheit des Glaubens zu sprechen. Diese sei schwer in Worte zu fassen, aber für ihn „ganz persönlich mit der Liebe Gottes und der Heiligen Schrift verbunden“. Besonders das Zusammenspiel von Kunst und Glaube, von Wort und Raum, berührt ihn tief. „Wenn man das Wort Gottes mit der Schönheit einer Kirche verbindet, dann ist das einfach überwältigend.“
Die Rolle des Opus Dei
Eine prägende Rolle auf seinem Weg spielte das Opus Dei. Das Leben mit gläubigen Laien, die im Alltag ihre Spiritualität leben, war für Timo ein Aha-Moment: „Das hat mich beeindruckt. Ich will auch meinen Alltag heiligen – durch meine Arbeit, mein Studium. Alles, was ich tue, möchte ich für Gott tun.“ Diese bewusste Verknüpfung von Glaube und Berufung war für ihn lange intuitiv, durch das Opus Dei aber wurde sie zur klaren Lebenshaltung.
Zum Schluss richtet Timo einen Appell an seine Mitmenschen: „Verliert nie die Hoffnung.“ Auch wenn viele Menschen in Europa heute nicht mehr glaubten oder Zweifel hegten – durch christliche Hoffnung und Haltung könne man andere inspirieren. „Wenn Menschen sehen, dass wir trotz Schwierigkeiten Hoffnung ausstrahlen, dann fragen sie sich vielleicht: Wie machen die das? Und vielleicht führt sie diese Frage zu Gott.“
(vatican news)
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