Pilger und Musiker aus Regensburg: Abenteuer in Rom
von Birgit Pottler - Vatikanstadt
„In dieser Woche in Rom sein zu können, das ist der Wunsch vieler Katholiken weltweit, die nach dem Tod eines Papstes da sein wollen, wo es passiert.“
In der Nähe sein
Christan Dostal ist Diözesanmusikdirektor des Bistums Regensburg. Jetzt hier zu sein, berührt ihn: „Wenn man auch nicht direkt nah dabei sein kann, aber trotzdem hat man dieses Gefühl, in der Nähe zu sein, und das ist ganz etwas Besonderes.“
Besondere Gnade
Die Nachricht vom Tod des Papstes kam am ersten Tag für die 325 Pilgerinnen und Pilger. Für manche noch während der Anreise. Viele waren geschockt. Egal in welchem Alter:
„Es war schon krass…sehr viele Menschen…sehr schön…sehr ergreifend…feierlich…es ist eine besondere Gnade, jetzt gerade hier zu sein.“
Kirchenmusik und Sightseeing
Gottesdienste in den großen Papstbasiliken stehen auf dem Programm: Santa Maria Maggiore, Sankt Paul vor den Mauern, der Petersdom – nun anders als gedacht. Und ganz viel Kirchenmusik. Ralf Hofmann, Sänger im Bass, betont: „Es gibt beides: den ganzen Tag Sightseeing und nach dem Abendessen proben wir. Musiker setzen sich bekanntlich nach den Proben auch noch zusammen, und dann geht es früh wieder zeitig los.“
Ein Traum, aber eine immense Herausforderung
Hier Musik zu machen, ist für die Regensburger mit großer Musiktradition zwar ein Traum, aber alles andere als leicht. Schließlich sind sie nicht die einzigen vor Ort, die Gottesdienste sind eng getaktet. Stellproben, Aufzug üben… Fehlanzeige:
„Man kommt an, zack, zack, zack, nach fünf Minuten muss das funktionieren. Das ist eine immense Herausforderung. Man muss sehr flexibel sein, und das geht nur, wenn man sehr gute Chorsängerinnen und Chorsänger und auch sehr gute Bläser dabei hat. Dann funktioniert so etwas.“
Der Chor ist handverlesen, Qualität und Vielfalt stehen auch bei einer solchen Pilgerfahrt für Dostal ganz oben: „Es macht natürlich eine ganz besondere Freude, so einen Chor vor sich zu haben, den es ja eigentlich nicht gibt, die so nicht zusammen singen, und sich dann so schnell zusammen finden. Das ist eine besondere Ehre und Freude, so einen Chor dirigieren zu dürfen.“
Papsterprobt: „Wer glaubt, ist nie allein“
Papstereignisse sind für den promovierten Kirchenmusiker nicht neu, für die Pastoralreise Benedikts XVI. 2006 nach Deutschland hat er das Mottolied komponiert. „Wer glaubt, ist nie allein.“ Ein Lied hat in mehrere Diözesananhänge des Gotteslobs Eingang gefunden hat, „und nach dem sich auch Papst Benedikt immer wieder erkundigt hat. Bei unserem letzten Besuch hat er mich gefragt: ,Na, Herr Dostal, wie geht’s unserm Lied? Ich habe gesagt, es wird immer noch gerne gesungen und es wird uns beide überleben.“
Schwer beeindruckt
Dostal sorgt für Nachwuchs in der Kirchenmusik. Sein Sohn Dominik ist mit 11 Jahren der jüngste Sänger. Erfahrener Kirchenchorsänger ist er schon und ziemlich abgeklärt, aber von Rom in diesen Tagen beindruckt: „Wir kommen her, und der Papst stirbt. Die Stadt ist in Aufruhr. Überall sind Touristen und wollen zum Petersdom. Viel mehr Personen sind in der Stadt, weil die ganze Welt jetzt auf diesen einen Dom und diese Basilika schaut.“
(vatican news)
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