Papst erzählt von der Witwe von Nain: „Weine nicht“
Mario Galgano - Vatikanstadt
Der Vatikan hat eine weitere Folge der Videoserie „Die Gesichter der Evangelien, erzählt von Papst Franziskus“ veröffentlicht. Es handelt sich um eine neue Episode der 18-teiligen Serie, die vom Dikasterium für Kommunikation des Heiligen Stuhls verantwortet wird. Die Reihe erscheint jeweils mittwochs und freitags bis Ostern und widmet sich in jeder Folge einer zentralen Figur der Evangelien. Das Besondere: Papst Franziskus erzählt selbst – in eigenen Worten und aus persönlicher Perspektive.
In der aktuellen Folge steht die Witwe von Nain im Zentrum. Sie hat bereits ihren Ehemann verloren und begleitet nun ihren einzigen Sohn zum Friedhof – ein doppelter Verlust, der alles übersteigt. „Frau, weine nicht“, sagt Jesus zu ihr. Aus tiefem Mitgefühl unterbricht er den Trauerzug, berührt den Sarg – und ruft den jungen Mann ins Leben zurück. Der Evangelist Lukas beschreibt diese Szene mit außergewöhnlicher Detailtreue: Zwei Menschenmengen begegnen sich am Stadttor – eine, die mit Jesus kommt, die andere auf dem Weg zur letzten Ruhestätte. Sie stammen aus unterschiedlichen Richtungen, haben nichts gemein. Und doch wird ihre Begegnung zum Ort des Wunders.
Im Mittelpunkt ist die Zärtlichkeit Jesu
„Die Mitte dieser Geschichte ist nicht das Wunder“, so die Worte des Papstes, „sondern die Zärtlichkeit Jesu gegenüber dieser Mutter.“ Es sei das große Mitgefühl – die Barmherzigkeit, die den Namen Liebe trägt –, das Jesus zum Handeln bewegt. Er scheut nicht davor zurück, dem Tod direkt entgegenzutreten – „von Angesicht zu Angesicht“, sagt Franziskus – und schenkt der Mutter ihren Sohn zurück. Die Szene endet mit einem schlichten, aber tief bewegenden Satz: „Er gab ihn seiner Mutter zurück.“
Die Stimme von Papst Franziskus stammt aus früheren Predigtaufnahmen, hauptsächlich aus seinen Frühmessen in der Kapelle von Santa Marta. Es sind intime, oft spontane Momente, geprägt von theologischer Tiefe und seelsorgerlichem Feingefühl – entstanden in den ersten Jahren seines Pontifikats bis zum Ausbruch der Corona-Pandemie.
Mit der Geschichte der Witwe von Nain setzt die Serie ein weiteres eindrückliches Zeichen für die menschliche Seite des Evangeliums – und für einen Gott, der sieht, mitleidet und heilt.
(vatican news)
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