Trauer auf dem Peterplatz Trauer auf dem Peterplatz  (VATICAN MEDIA Divisione Foto)

Stimmung auf dem Petersplatz: Sonniger Ostermontag voller Trauer

Am Ostermontag um 10 Uhr wurde auf dem Petersplatz in Rom langsam klar, was viele zunächst nicht begreifen wollten: Papst Franziskus ist ins Haus des Vaters eingegangen. Noch lag festlicher Osterschmuck auf dem Platz, als sich unter Touristen, Gläubigen und Journalisten eine stille, traurige Stimmung breit machte.

Mario Galgano - Vatikanstadt

Es ist ein strahlender Frühlingsmorgen in Rom, als sich die Nachricht verbreitet: Papst Franziskus ist tot. Nur wenige Stunden zuvor hatte der Vatikan den Tod des Bischofs von Rom offiziell bestätigt. Um 10 Uhr sind wir auf dem Petersplatz – inmitten von Hunderten Touristen. Viele von ihnen hatten die Nachricht noch gar nicht gehört, andere waren sich unsicher, ob es sich um ein Gerücht handelt. Erst um 12 Uhr, als die Große Glocke des Petersdomes dumpf und würdevoll zu schlagen beginnt, wird der Platz still. Die Stimmung kippt – spürbar legt sich Trauer auf die Menschen. Kamerateams und Journalisten strömen herbei, während über dem Platz noch immer die Osterdekorationen zu sehen sind: gelbe und weiße Blumen, goldene Vorhänge, eine Kulisse des Lebens – mitten in der Stunde des Abschieds.

Zum Nachhören - die Stimmung in Rom

 

Trauer auf dem Petersplatz
Trauer auf dem Petersplatz   (VATICAN MEDIA Divisione Foto)

Mit Tränen in den Augen

Martina aus Stockholm, eine Katholikin, steht still mit Tränen in den Augen. Sie und ihr Mann waren gerade im Hotel, als die Nachricht sie erreichte. „Mein Mann kam hoch und sagte: ‚Hast du schon die Nachrichten gelesen? Der Papst ist verstorben.‘ Ich war geschockt. Wir hatten ihn doch gestern noch gesehen, wie er im Papamobil durch die Gasse fuhr.“
Für Martina war Franziskus mehr als nur ein Kirchenoberhaupt. „Er war das Sinnbild unseres Glaubens. In Schweden wird der Katholizismus nicht so stark gelebt wie hier in Italien oder Deutschland. Aber für mich war er das Gesicht der Kirche.“

Spontanes Gebet auf dem Petersplatz
Spontanes Gebet auf dem Petersplatz   (VATICAN MEDIA Divisione Foto)

Unerwartet getroffen

Auch Michael Jonas, lutherischer Pastor in Rom, äußert sich bewegt. „Die Nachricht vom Tod von Papst Franziskus hat mich sehr unerwartet getroffen, weil ich im Blick auf seine Gesundheit sehr zuversichtlich war“, erklärt er. Besonders bewegt ihn der Zeitpunkt: „Wenn man am Osterfest stirbt, wenn die Auferstehung Jesu das letzte Thema ist, das einen bewegt hat, dann ist das nicht nur ein würdiger Abschluss eines Papstamtes – es ist eine tröstliche Botschaft an die ganze Welt.“ Für Jonas ist dieser Tod ein Zeichen der Hoffnung für alle Christen, unabhängig von ihrer Konfession. „Heute sollte die Dankbarkeit überwiegen – für das Pontifikat von Franziskus und für diesen hoffnungsvollen österlichen Zeitpunkt seines Todes.“

Besonders berührend

Besonders berührend sind auch die Worte von Michael Kahle, Kanoniker an der Papst-Basilika Santa Maria Maggiore – jenem Ort, an dem Franziskus selbst begraben werden möchte. „Die Nachricht vom Tod des Heiligen Vaters Franziskus erreichte mich unmittelbar nach der Verkündigung des Evangeliums in der Feier der Heiligen Messe in der römischen Kirche Santa Maria dell’Anima“, berichtet Kahle.

„Mein Blick fiel dabei unmittelbar auf das große, lichtdurchflutete Marienfenster über dem Hauptportal. Es erfüllte mich der Gedanke, dass die Muttergottes, die in Santa Maria dell’Anima besonders verehrt wird, nun auch unseren Heiligen Vater Franziskus in die endgültige Begegnung mit ihrem auferstandenen Sohn geführt hat.“
Für Kahle steht fest: „Nun hat der Heilige Vater sein Ziel erreicht – das einzige Ziel, das der Mensch wirklich hat: Jesus Christus.“

(vatican news)

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21. April 2025, 14:02