Asiatische Bischofskonferenzen fordern Schuldenerlass
Mit Blick auf den zehnten Jahrestag der Enzyklika Laudato si‘ von Papst Franziskus erläutert der Hirtenbrief, was er unter der „ökologischen Schuld“ der Industrieländer oder der Länder des globalen Nordens gegenüber den Ländern des globalen Südens versteht. Die Ausbeutung der natürlichen Ressourcen führe sowohl zur Umweltzerstörung als auch zum Fehlen wichtiger sozialer Dienste für die Entwicklung, wie Bildung und Gesundheit.
Das Schreiben, das auf einer FABC-Vollversammlung entstand, listet auch die Hauptprobleme des „gemeinsamen Hauses“, also der Umwelt auf: Abholzung der Wälder und Verlust der biologischen Vielfalt, Anstieg des Meeresspiegels und Vertreibung der Küstenbevölkerung, Wasserunsicherheit, Luftverschmutzung und gesundheitliche Folgen für die Bevölkerung, stärkere und häufigere extreme Wetterereignisse, Agrarkrisen und Ernährungsunsicherheit.
Mit Blick auf nächste Klimakonferenz
Doch der Hirtenbrief nennt auch „Zeichen der Hoffnung“: die Widerstandsfähigkeit lokaler Gemeinschaften und indigener Völker; das Aufblühen von Diensten und die Verbreitung von Ausbildungskursen zu Themen der Enzyklika „Laudato si'“; die wachsende aktive Beteiligung junger Menschen; die Zusammenarbeit zwischen Ordensgemeinschaften und NGOs bei der gemeinsamen Verteidigung der Schöpfung.
In dem Hirtenbrief, den die asiatischen Bischöfe im Vorfeld der UN-Klimakonferenz COP 30, die im November dieses Jahres stattfinden wird, veröffentlichen, legen sie konkrete Maßnahmen zur Bewältigung der ökologischen Krise dar: Unterstützung stärkerer Zusagen, um die Lücke zwischen den nationalen Klimazielen und dem globalen Ziel von 1,5 Grad Celsius zu schließen; Forderung nach mehr Finanzmitteln von Regierungen zur Anpassung der Bevölkerung an den Klimawandel; Lobbyarbeit für nationale und internationale Gesetze zum Schutz des „gemeinsamen Hauses“.
Zentral ist für die asiatischen Bischöfe eine Kampagne zum Schuldenerlass während des Heiligen Jahres, um „wirtschaftliche Gerechtigkeit“ zu fördern und ungerechte Strukturen zu ändern, die eine nachhaltige Entwicklung im globalen Süden einschränken. Die FABC ermutigt die Ortskirchen in Asien, sich an der Vorbereitungsphase der COP 30 zu beteiligen, die im Herbst 2025 in Belém, Brasilien, stattfinden wird.
(fides – sk)
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