UN würdigt Papst Franziskus: „Eine Stimme des Friedens in einer von Kriegen zerrissenen Welt“
Deborah Castellano Lubov - Vatikanstadt
„Papst Franziskus war eine Stimme der Gemeinschaft in einer Welt der Spaltung, eine Stimme der Barmherzigkeit in einer Welt der Grausamkeit und eine Stimme des Friedens in einer Welt der Kriege“, würdigte Guterres den Papst, der immer an der Seite der Schwächsten stand.
Ein Leben im Dienst der Armen
Guterres erinnerte auch an das Wirken des damaligen Kardinals Bergoglio in den Armenvierteln von Buenos Aires, das seinen Einsatz für soziale Gerechtigkeit und globale Solidarität geprägt habe. Diese Erfahrungen hätten auch seine Überzeugung geschärft, dass Glaube eine Triebkraft für den Wandel sein müsse, so der UN-Generalsekretär.
Papst Franziskus' Enzykliken – darunter Laudato si’ über den Umweltschutz und Fratelli tutti über Geschwisterlichkeit – bezeichnete Guterres als bahnbrechend. Sie hätten die klare Verbindung zwischen wirtschaftlicher Gier, sozialer Ungleichheit und menschlichem Leid herausgestellt.
Einsatz für Geflüchtete und Migranten
Ein bewegendes Beispiel für das Engagement des Papstes sei laut Guterres dessen erste Reise nach Lampedusa im Jahr 2013 gewesen. Dort habe Franziskus das Schicksal der Flüchtlinge ins Licht der Weltöffentlichkeit gerückt und vor einer „Kultur des Gleichgültigkeit“ gewarnt, die uns taub mache für das Leid anderer.
Ein moralischer Kompass für die Welt
Der UN-Generalsekretär war 2019 von Papst Franziskus in Audienz empfangen worden. Die Menschlichkeit und Demut des Papstes hätten ihn tief gerührt, erinnert sich Guterres an das Treffen im Vatikan. „Er sah die Welt stets durch die Augen der Ausgegrenzten.“
Papst Franziskus habe nie weggeschaut, wenn es um Kriege, Ungerechtigkeit oder Leid ging. Ob in der Ukraine, im Gazastreifen oder in Südsudan – Franziskus sei stets an der Seite der Opfer gewesen. Besonders eindrücklich sei sein letzter öffentlicher Auftritt am Ostersonntag gewesen, als er erneut zum weltweiten Frieden aufrief, erinnert sich der UN-Generalsekretär.
Hoffnung als Vermächtnis
Abschließend erinnerte Guterres daran, dass der Papst das Heilige Jahr 2025 als "Jahr der Hoffnung" ausgerufen hatte: eine Botschaft, die aktueller sei denn je, da es nun an uns liege, „diese Hoffnung weiterzutragen.“
„Während wir um Papst Franziskus trauern, wollen wir unser Engagement für Frieden, Menschenwürde und soziale Gerechtigkeit erneuern – jene Ideale, denen er sein ganzes außergewöhnliches Leben gewidmet hat,“ schloss die Rede des UN-Generalsekretärs vor der Generalversammlung in New York.
(vaticannews - skr)
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