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Löschflugzeug im Einsatz in Israel,  Agentur-Foto, 30.4.2025 Löschflugzeug im Einsatz in Israel, Agentur-Foto, 30.4.2025  (ANSA)

Israel: Waldbrände breiten sich aus - höchste Alarmstufe

Mehrere Gemeinden in den Jerusalemer Bergen wurden evakuiert, der Zugverkehr auf mehreren Strecken eingestellt. Auch Teile der Autobahn zwischen Jerusalem und Tel Aviv wurden gesperrt, wie israelische Medien berichteten. Die Brände und Evakuierungen betreffen auch christliche Gemeinschaften. Mehrere Veranstaltungen zum heutigen israelischen Volkstrauertag wurden zudem abgesagt.

In Latrun wurden am Mittag das Trappistenkloster sowie die benachbarte ökumenische Jesus-Bruderschaft evakuiert. Die unweit gelegene Gemeinschaft der Seligpreisungen, die sich um die archäologische Stätte Emmaus-Nikopolis 30 Kilometer westlich von Jerusalem kümmert, teilte der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) mit, man habe teilweise geräumt. Bilder zeigten das Gelände des Trappistenklosters umgeben von Flammen. Die Gebäude seien jedoch derzeit noch sicher. „Zum jetzigen Zeitpunkt ist es noch zu früh, um die Schäden zu beurteilen", hieß es am Mittwochabend aus dem Lateinischen Patriarchat von Jerusalem.

„Zu früh, um die Schäden zu beurteilen“

Trockenheit, hohe Temperaturen und starker Wind heizten die Flammen an und erschwerten die Löscharbeiten. Medienberichten zufolge sind mehr als hundert Löschzüge sowie zwölf Löschflugzeuge im Einsatz. Unter anderem mussten mehrere Menschen gerettet werden, die wegen der sich ausbreitenden Flammen in ihren Autos auf der Autobahn Jerusalem-Tel Aviv festsaßen. Bis auf mehrere Personen mit leichten Rauchvergiftungen gab es bisher keine Berichte über Verletzte.

Höchste Alarmstufe

Verteidigungsminister Israel Katz rief die Armee auf, die Löschmannschaften vor Ort zu unterstützen. Der israelische Präsident Jitzchak Herzog rief die Öffentlichkeit in einem X-Beitrag auf „den Anweisungen zu folgen und mit größter Verantwortung zu handeln". Israel hat demnach höchste Alarmstufe ausgerufen und mehrere Länder der Region um Hilfe gebeten, darunter Zypern und Griechenland. Auch die Palästinensische Autonomiebehörde hat laut Berichten Hilfe im Kampf gegen die Flammen angeboten.

Der Leiter der israelischen Feuerwehr, Eyal Caspi, äußerte gegenüber der Zeitung „Haaretz" die Befürchtung, dass die Feuer noch mindestens 24 Stunden wüten werden. Neben den Hauptbrandherden, die sich vom Jerusalemer Umland in Richtung Zentrum des Landes ausbreiten, sind laut Berichten an verschiedenen Orten des Landes weitere Brände ausgebrochen, darunter nahe der Küstenstadt Aschdod sowie in der Negevwüste. Mehrere Veranstaltungen zum heutigen israelischen Volkstrauertag wurden abgesagt. Darunter sind die traditionelle Zeremonie des Fackelentzündens auf dem Jerusalemer Herzlberg sowie eine Feier zu dem nach Sonnenuntergang beginnenden israelischen Unabhängigkeitstag. Die israelische Wasserbehörde hatte im Februar gewarnt, dass Israel der trockenste Winter seit einem Jahrhundert drohe. Bis dahin war nur knapp über die Hälfte der für die Jahreszeit üblichen Niederschlagsmenge gefallen.

(kna - sst)

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30. April 2025, 17:52