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Franziskus auf Lampedusa im Juli 2013 Franziskus auf Lampedusa im Juli 2013  (ANSA)

Papst gab „Impulse zu einer Theologie des Mittelmeers“

Franziskus‘ besondere Aufmerksamkeit für den Mittelmeerraum hat der Erzbischof von Rabat im islamisch geprägten Marokko hervorgehoben. Das sei auch auf muslimischer Seite wahrgenommen worden. Franziskus besuchte das Land 2019.

Kardinal Cristóbal López Romero, Erzbischof von Rabat, betonte in einem Interview die große Aufmerksamkeit, die der verstorbene Papst dem Mittelmeerraum während seines Lehramtes geschenkt habe: „Der Papst war in Bari und Marseille und gab der Theologie des Mittelmeers und einer Pastoral, die den Anspruch erhebt, das Mittelmeer nicht zu einer Grenze des Friedens, sondern zu einem Frieden ohne Grenzen zu machen, einen sehr großen Impuls“, wird der Erzbischof von der italienischen Agentur Ansa zitiert. Kardinal Cristóbal López Romero hält sich anlässlich des Todes von Franziskus derzeit zur Kardinalsversammlung in Rom auf.

„Globalisierung der Gleichgültigkeit“

In den Hafenstädten Bari und Marseille hatte Franziskus 2020 und 2023 Bischöfe und Patriarchen der Mittelmeerregion getroffen und sich über die dortigen Herausforderungen ausgetauscht. Seine erste Reise als Papst führte ihn im Juli 2013 auf die Insel Lampedusa vor der nordafrikanischen Küste. Franziskus bekundete dort Nähe zu gestrandeten Flüchtlingen und Migranten und hielt einen flammenden Appell gegen die „Globalisierung der Gleichgültigkeit“. Weitere Reisen auf Mittelmeerinseln folgten. Regelmäßig hat Franziskus den Blick auf die Not von Flüchtlingen weltweit und speziell der Bootsflüchtlinge auf dem Mittelmeer gelenkt, die aus afrikanischen Staaten fliehen. Europa rief er zu mehr Willkommenskultur auf.

Verbundenheit der islamischen Welt 

Der Erzbischof von Rabat betonte, dass sich die islamische Welt der Region dem Papst verbunden fühle. Er habe viele Beileidsbekundungen von Freunden und Behörden erhalten, referierte er. Besonders Franziskus‘ Wirken als Brückenbauer zwischen den Religionen taucht in den Würdigungen staatlicher und religiöser Institutionen auf. Bei seinem Besuch in Marokko 2019 habe der Papst „einen sehr starken Eindruck hinterlassen“, so der Kardinal weiter. „Er war bei uns, um uns zu trösten und uns im Glauben zu bestätigen“, blickte er zurück. Franziskus erinnert Cristóbal López Romero als „vorbildlichen Seelsorger“, „Vater“ und „Freund“.

Franziskus hatte in Rabat 2019 gemeinsam mit König Mohammed VI. zur Achtung religiöser Vielfalt aufgerufen und ein Dokument zur Förderung der interkulturellen Verständigung unterzeichnet. Franziskus sprach sich in Marokko für Religionsfreiheit und eine Abwendung religiöser Fanatismen aus, was einen wichtigen Impuls in den vatikanisch-muslimischen Beziehungen setzte.

(ansa/vatican news – pr)
 

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22. April 2025, 15:21