US-Ordensfrau: „Papst stärkte uns sehr im Einsatz für Migranten“
Deborah Castellano-Lubov und Gudrun Sailer – Vatikanstadt
Papst Franziskus sei eine „wunderbare Inspiration“ gewesen, sagt Sr. Norma Pimentel. Er habe sie im persönlichen Gespräch immer wieder in ihrem Einsatz gestärkt: „‚Mach weiter mit dem, was du tust‘, hat er gesagt. ‚Du bist großartig.‘ Und dann: ‚Te quiero mucho“ - ich habe dich sehr gerne.‘“
Vor vier Jahren, noch zu Zeiten der Corona-Pandemie, hatte Franziskus der Ordensfrau, die er sehr schätzte, eine Videobotschaft zukommen lassen und ihr darin für ihre Arbeit zugunsten von Flüchtlingen an der US-mexikanischen Grenze gedankt. „Seine Worte haben mir Mut gemacht. Sein Einsatz für die Verletzlichen war immer sichtbar, er hat ihnen eine Stimme gegeben“, so die Ordensfrau.
Einsatz in Texas, wo die Migranten ankommen
Sr. Norma leitet die katholische Hilfsorganisation Catholic Charities im texanischen Rio Grande Valley. Seit Jahren engagiert sie sich an der Grenze zwischen den USA und Mexiko für Migrantinnen und Migranten, die nach langen Reisen Hilfe und Zuflucht suchen. Allein in den letzten zehn Jahren seien es Hunderttausende gewesen, berichtet sie. Ihre Organisation bietet Notunterkünfte, Essen, medizinische Versorgung und juristische Hilfe an.
„Es war wunderschön zu sehen, wie Menschen, die vom Leben und von anderen zerstört wurden, durch unsere Fürsorge wieder Würde bekommen haben“, sagt Sr. Norma. Ihre Arbeit sei ohne die Unterstützung der Gemeinschaft nicht denkbar: „Alle wollten helfen und einen Unterschied machen.“
Die Unterstützung des Papstes habe dabei eine besondere Rolle gespielt. Franziskus habe sie nicht nur namentlich erwähnt, sondern sei für sie ein konkreter Rückhalt geworden: Papst Franziskus habe sie durch seine Demut und sein Engagement besonders inspiriert. „Er war so großzügig, so verteidigend gegenüber den Armen, den Unschuldigen, den Zerbrechlichsten in unserer Welt“, sagt Sr. Norma.
Dass der Papst ihr Werk unterstützte, war für sie auch ein Zeichen der Anerkennung für die Arbeit von Ordensfrauen, die in vielen Ländern an der Seite der Ärmsten stehen, erklärte die Schwester: „Papst Franziskus hat uns das Gefühl der Verantwortung und der Verpflichtung hinterlassen, die Menschheit zu retten, im Namen der vielen zu sprechen, die weiterhin weggeworfen und weggestoßen werden oder sich abwenden und „Nein“ sagen“, so die Ordensfrau. „Wir müssen wissen, wie wir das Leben und die Menschen respektieren und ihnen die Umarmung anbieten, die Gott uns schenkt. Diese Liebe, die wir von Gott erhalten, müssen wir weitergeben, damit andere, die sie brauchen, sie empfangen können."
Ganz besonders aber habe der lateinamerikanische Papst die Ordensfrauen in den Vereinigten Staaten gestärkt, so Pimentel. Sie spielte damit offenbar auf den lange schwelenden Konflikt zwischen der vatikanischen Glaubensbehörde und der Dachorganisation der US-amerikanischen Frauenorden (LCWR) an, den Franziskus nach seinem Amtsantritt 2013 beendet hatte. „Die Schwestern wurden von Papst Franziskus gewürdigt, als er die Arbeit, die wir leisten, anerkannte, und er sagte tatsächlich: "Danke, Schwestern. Danke für die großartige Arbeit, die Sie leisten, indem Sie draußen bei den Menschen sind und in unseren Gemeinschaften etwas bewirken, indem Sie ihnen zeigen, dass Gott sie liebt.“
(vatican news – gs)
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