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Erzbischof Franz Lackner, der Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz Erzbischof Franz Lackner, der Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz  (Gudrun Sailer)

Erzbischof Lackner: Franziskus hat „einige Leuchttürme aufgestellt"

Der Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz zählt auf das Fortwirken des geistlichen Erbes von Papst Franziskus. Seine Schreiben wie jenes zur Familie oder zur Geschwisterlichkeit aller Menschen, aber auch die synodale Fortentwicklung der Kirche seien bleibende Marksteine, sagte Erzbischof Franz Lackner von Salzburg in Rom gegenüber Vatican News.

„Ich glaube, dass er einige Leuchttürme aufgestellt hat, die uns noch länger den Weg leuchten werden. An denen wird man nicht vorbeikommen“, so der Vorsitzende der Bischofskonferenz. „Das kann man mit seinen großen Schreiben sagen: Amoris Laetitia - dass man den einzelnen Menschen weitestgehend entgegen gehen muss. Dass alle Menschen zur Kirche dazugehören, auch die Bösen, hat er mal gesagt. Oder Fratelli Tutti, das ebenfalls in diese Richtung geht: alle.“

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„Ich glaube, dass er einige Leuchttürme aufgestellt hat, die uns noch länger den Weg leuchten werden“

Franziskus habe überdies mit dem synodalen Prozess eine wichtige innere Reform der Kirche angestoßen, erklärte Lackner. „Das muss weitergehen. Er hat gesagt, es muss ein geistlicher Prozess sein. Man kann das Richtigste falsch machen, wenn es nicht aus diesem geistlichen Impuls herauskommt.“ Der Papst aus Argentinien habe in Worten und Taten verdeutlicht, dass es nicht darum gehe, „irgendwelche auswendigen Glaubenssätze schön zu rezitieren, sondern es muss aus dieser menschlich-geistlichen Grundhaltung heraus geschehen. Und da hoffe ich schon, dass die Kirche den Weg in die Zukunft findet.“

„Das gibt Hoffnung und füllt mit Trauer, aber zugleich auch mit Freude, dass wir so einen Papst gehabt haben“

Lackner würdigte auch die Art, wie Franziskus sein Amt ausübte. Er habe sich nicht geschämt, öffentlich zu weinen und noch am Gründonnerstag, vier Tage vor seinem Tod, Häftlinge im Gefängnis besucht. Das Menschenfreundliche an diesem Papst habe viele Menschen im Inneren berührt, ebenso wie seine beständige Bitte an alle, für ihn zu beten. „Er hat am Schluss sich bedankt bei denen, die für ihn beten und weiterbeten werden. Das gibt Hoffnung und füllt mit Trauer, aber zugleich auch mit Freude, dass wir so einen Papst gehabt haben.“


Österreich groß vertreten

Lackner war mit mehreren Mitbrüdern aus Österreich nach Rom gekommen, um am Requiem für den am Ostermontag verstorbenen Papst teilzunehmen. Anwesend waren auch Kardinal Christoph Schönborn (80), der emeritierte Erzbischof von Wien, sowie die Bischöfe von Graz und Feldkirch, Wilhelm Krautwaschl und Benno Elbs.

Auch das politische Österreich war prominent bei den Trauerfeierlichkeiten für Papst Franziskus vertreten. Neben Bundespräsident Alexander Van der Bellen mit seiner Frau Doris Schmidauer war auch Bundeskanzler Christian Stocker nach Rom gereist.

(vatican news – gs)

 

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27. April 2025, 14:01