Letzte Ruhestätte Santa Maria Maggiore: Papst bis zum Ende begleiten
Stefanie Stahlhofen - Santa Maria Maggiore
Unter den zahlreichen Pilgern aus aller Welt, die schon seit dem frühen Morgen auf den Beinen sind, um sich einen Platz bei Santa Maria Maggiore zu sichern, ist auch eine Gruppe aus Italien, die eigentlich angereist war anlässlich der Heilig-Jahrfeiern für junge Leute, die für dieses Wochenende vorgesehen waren: „Alle zusammen sind wir 109, um an der Beerdigung und den Trauerfeiern für Papst Franziskus teilzunehmen. Wir sind um 5.30 aufgestanden, die Jugendlichen waren alle super, weil es uns wichtig war, an der Beerdigung von Papst Franziskus teilzunehmen. Wir haben uns bewusst entschieden, hierher zu kommen, nach Santa Maria Maggiore, um ihn hier zu verabschieden, weil er hier beerdigt wird. Es war uns wichtig, ihn bis zum Ende zu begleiten auf dieser seiner letzten Reise", berichtet die Gruppenleiterin. Obwohl sie so früh aufgestanden sind, hat die Gruppe nur auf der Rückseite der Basilika Platz gefunden, wo aber alles auch auf zwei Großbildschirmen übertragen wird.
Über die Großbildschirme wurde, noch vom Petersplatz, ein Rosenkranz-Gebet übertragen, auch seit dem Tod von Papst Franziskus war hier bei Santa Maria Maggiore jeden Abend ein Rosenkranz für Franziskus gebetet worden. Einige der Jugendlichen aus der Gruppe, die hier bei Santa Maria Maggiore Papst Franziskus die letzte Ehre erweisen wollen, sprechen auch Deutsch und berichten, dass sie sich freuen, gemeinsam hier sein zu können.
„Es ist ein wichtiges Ereignis, es ist schön zusammen hier sein zu können." Papst Franziskus sind sie dankbar: „Für seine Arbeit. Weil er ein guter und wichtiger Mann für die Welt war."
Arme und Bedürftige in der ersten Reihe
Während diese Pilgergruppe und viele andere, obgleich sie schon früh am Morgen gekommen sind, auf der Rückseite der Basilika Platz fanden, war für Arme und Bedürftige bei Santa Maria Maggiore ein besonderer Platz reserviert. Das passt, weil Papst Franziskus sie auch immer besonders im Blick hatte, er, der sich laut eigener Aussage ja nach dem heiligen Franz von Assisi benannt hatte, um die Armen nicht zu vergessen. Für eine Gruppe armer und bedürftiger Leute war ein Platz auf den Stufen der Basilika Santa Maria Maggiore reserviert, wo sie Franziskus vor seiner Beisetzung die letzte Ehre erweisen konnten. „Die Armen haben einen besonderen Platz in Gottes Herzen – so auch im Herzen und im Lehramt des Heiligen Vaters, der den Namen Franziskus gewählt hatte, um sie nie zu vergessen", hatte das vatikanische Presseamt dazu erklärt.
Einfaches Nischengrab - Basilika ab Sonntag für Öffentlichkeit zugänglich
Papst Franziskus` Grab wurde in einer Nische neben der Kapelle mit dem Marienbild ausgehoben, das er so verehrte, die „Salus populi romani" (Beschützerin des Römischen Volkes). Das schlichte Grabmal aus weißem Marmor aus Ligurien befindet sich im linken Seitenschiff der Basilika. Die Inschrift ist auf Wunsch des Papstes schlicht: „Franciscus“. Außerdem ist eine Nachbildung seines Brustkreuzes zu sehen. Schon einen Tag nach der Beisetzung des Papstes sollen Gläubige das schlichte Grabmal in der römischen Basilika Santa Maria Maggiore besuchen können. In der seit der Spätantike bestehenden Marienkirche sind bereits einige weitere Päpste der Kirchengeschichte bestattet; darunter auch der erste Papst aus dem Franziskanerorden, Nikolaus IV. (1288-1292).
Franziskus und Santa Maria Maggiore
Santa Maria Maggiore, der Ort, den Papst Franziskus nach seiner Wahl, im Morgengrauen des 14. März 2013 aufsuchte, der Ort, an dem er dann mehr als 100 Mal betete. Vor und nach seinen Reisen etwa verharrte er hier vor der Marienikone „Salus populi romani" im stillen Gebet. Nach seiner Entlassung aus dem Krankenhaus Mitte März ließ er sich auf dem Rückweg in den Vatikan vorbeifahren, übergab einen Blumenstrauß. Am Vorabend zum Palmsonntag suchte das katholische Kirchenoberhaupt dann noch einmal überraschend Santa Maria Maggiore auf, um dort vor der Ikone „Salus Populi Romani“ zu beten - es war sein letztes Gebet dort. Nun hat Papst Franziskus dort seine letzte Ruhestätte gefunden.
(vatican news - sst)
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