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Papst Franziskus in Auschwitz (ANSA) Papst Franziskus in Auschwitz (ANSA)  (ANSA)

Respekt der jüdischen Welt für Franziskus

Der Tod von Papst Franziskus hat weltweit Trauer und Anteilnahme ausgelöst – auch in der jüdischen Gemeinschaft. Mit Wärme und Respekt würdigen Vertreter der jüdischen Gemeinschaft in Deutschland und weltweit den Papst.

Noch am Ostersonntag hatte der Papst in seiner Osterbotschaft Antisemitismus und den Krieg im Gazastreifen kritisiert.

„Freund des jüdischen Volkes“

Für den Präsidenten des Jüdischen Weltkongresses, Ronald S. Lauder, war Franziskus eine „wahre moralische Führungspersönlichkeit, ein Mann tiefen Glaubens und tiefer Humanität und ein standhafter Freund des jüdischen Volkes“. Lauder unterstrich die Bemühungen des Papstes um den interreligiösen Dialog und den Erhalt des Gedenkens an die Schoah auch für kommende Generationen.

„Bruder Franziskus“

Auschwitz-Überlebende bezeichneten den verstorbenen Papst als „Bruder Franziskus“. Sie verabschiedeten sich mit großer Wehmut, Zuneigung und Anerkennung, so der Exekutiv-Vizepräsident des Internationalen Auschwitz-Komitees, Christoph Heubner. Franziskus sei für Überlebende ein Mensch gewesen, dem sie tiefes Vertrauen entgegengebracht hätten.

Einsatz für Frieden

Europäische Rabbiner würdigten den Papst für ein unermüdliches Engagement „für den Frieden und den guten Willen in der Welt". Der Präsident der orthodox geprägten Konferenz Europäischer Rabbiner, Oberrabbiner Pinchas Goldschmidt, übermittelte dem Heiligen Stuhl die tiefe Trauer der Konferenz.

Prägend für Beziehungen

Der Oberrabbiner von Rom, Riccardo Di Segni, äußerte sich in einer Stellungnahme bewegt über das Wirken des verstorbenen Kirchenoberhaupts. Das Pontifikat Franziskus’ sei ein „bedeutendes neues Kapitel in der Geschichte der Beziehungen zwischen Judentum und Katholizismus“ gewesen – geprägt von der Öffnung hin zu einem ehrlichen, mitunter schwierigen, aber stets respektvollen Dialog.

Di Segni erinnerte sich an zahlreiche persönliche Begegnungen mit dem Papst, die von „Sympathie, Aufmerksamkeit und Vertrautheit“ geprägt gewesen seien. Gemeinsam mit seiner Gemeinde drückte er seine Trauer über den Verlust und sprach der katholischen Weltgemeinschaft sein herzliches Beileid aus.

(agi/kna – bp)

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21. April 2025, 16:38